Versorgungsregion APG
Vor ein paar Wochen sind wir zum ersten Mal mit unserer Familie in die Skiferien gefahren. Unsere Kinder freuten sich riesig, konnten sie doch bei dem vielen Schnee dieses Jahr schon das eine oder andere Mal am «Huushübel» üben. Entsprechend hoch waren ihre Erwartungen an sich selbst. Besonders die älteren zwei waren sich sicher, dass sie wie kleine Jankas den Hang hinunter sausen würden.
Nach dem ersten Tag dann aber die Ernüchterung. Das wollte gar nicht funktionieren mit diesen zwei Brettern. Der eine Junge meinte sogar, das sei das doofste Hobby der Welt und er würde sicher nie mehr Skifahren.
Mit viel Geduld und gutem Zureden konnten wir dann aber doch alle Kinder überzeugen, dass sie es mit der Skischule am nächsten Tag nochmals probieren. Wir wählten einen anderen Lift, fixierten die Skier an ihren Spitzen und mehr und mehr kam wieder Freude auf beim Fahren. Die Skilehrerin meinte, sie wolle mit den grösseren beiden noch auf den Bügellift gehen, um zu schauen, ob sie das nicht auch schon konnten. Das funktionierte und so durften sie am nächsten Tag bei den älteren Kindern mitfahren.
Nach wunderbaren Tagen und immer mehr Routine stand am Schluss der Woche noch das Skirennen an – zwar unter Ausschluss von Zuschauern und nur in der Gruppe und nicht als Schule – aber es war ein Rennen. Die Kinder konnten ihre Starts kaum erwarten. Weggeblasen waren die anfänglichen Schwierigkeiten und natürlich werde man auch in Zukunft Skifahren wollen.
Mir haben unsere Kinder wieder mal aufgezeigt, dass es sich lohnt, dranzubleiben und bei Schwierigkeiten nicht aufzugeben. Es braucht Mut und Wille, etwas Neues anzugehen und das nötige Wissen oder Können anzueignen.
Als Gemeinde stehen wir auch wieder an einem solchen Start. Gemeinsam mit einigen umliegenden Dörfern bilden wir eine eigene Versorgungsregion, um die Anforderungen des neuen Alters- und Pflegegesetzes umsetzen zu können. Die Alternative wäre gewesen, gemeinsam mit dem Verein Oberbaselbiet zusammen zu spannen und dieselbe Region zu bilden, wie wir sie von der KESB her kennen. Mit dem Verein haben wir in einem ersten Schritt die Ist-Situation erhoben und geschaut, wie die Umsetzung des Gesetzes in der Region Oberbaselbiet konkret ausschauen könnte. Nach allen Abwägungen sind wir aber überzeugt, dass wir in diesem kleineren Gefäss mit fünf bis sechs Gemeinden eine pragmatische Lösung anbieten können.
Entsprechend hat nun eine Arbeitsgruppe damit begonnen, die rechtlichen Grundlagen für die Bildung der Region zu schaffen, so dass diese rechtzeitig beim Kanton gemeldet werden und ihre operative Tätigkeit aufnehmen kann. Das Ziel ist es, den Menschen aus unseren Dörfern eine gute Versorgung anbieten zu können, ohne die Gesundheitskosten unnötig zu treiben. Wo sinnvoll werden wir auch auf Dienstleister ausserhalb unserer Region zugehen und Leistungsvereinbarungen abschliessen.
Ich hoffe natürlich, dass die Versorgungsregion auch so erfolgreich wird wie unsere Kinder. Zweimal Gold, einmal Bronze und ein Zertifikat war die Ausbeute unserer Skirennfahrer.