Rohstoffexport aus Rümlingen?
Bildung sei der wichtigste Rohstoff, den die Schweiz zu bieten hätte. So sagt man. Gut, sind wir ehrlich: viel Konkurrenz tummelt sich nicht in der heimischen Rohstoffküche. Umso mehr freut es mich, dass die Kreisschule Homburg mithelfen darf, diesen wichtigen Rohstoff zu fördern.
Vergangene Woche verabschiedeten wir die Schülerinnen und Schüler der sechsten Klasse. Quasi unsere jährliche Rohstofflieferung mit Ziel Sissach, wo die meisten Kinder ihren nächsten Förderprozess durchlaufen werden. Dabei von Export zu sprechen, ist natürlich fehl am Platz. Wir wollen und müssen diesen Rohstoff primär für den heimischen Markt fördern. Jetzt wie auch in Zukunft sind wir auf gut ausgebildete Menschen angewiesen, welche nicht nur Wissensträger sind, sondern auch Herz und Verstand haben, ihr Wissen positiv einzubringen.
Doch wie fördert man Bildung? Unsere Volksbildung ist stark durch Heinrich Pestalozzi geprägt. Sie soll sowohl die intellektuelle als auch die handwerkliche Fähigkeit des Kindes erkennen und schulen, so sein Anspruch Ende des 18. Jahrhunderts. Ein ganzheitlicher Ansatz, welcher den Test der Zeit bestanden hat und über die Jahre immer weiter verfeinert wurde. Dass sich die „Verfeinerungswut“ zuweilen überschlagen kann, wissen wir im Baselbiet leider nur zu gut. Was mich aber stolz macht ist, dass ob all den Reformkapriolen und Marschhalte der vergangenen Jahre unsere Lehrpersonen im Klassenzimmer immer noch ihr Bestes geben, unseren Kindern das Rüstzeug für morgen zu vermitteln.
An der Kreisschule Homburg geschieht das mit viel Engagement der Schulleitung und der Lehrpersonen. Während acht Jahren unterstützen sie die Kinder darin, ihr Bildungspotential zu schürfen und sich einen ganzen Rucksack voller Kompetenzen anzueignen. Die Stoffvermittlung ist dabei Pflicht – die Entwicklungsbegleitung Kür. Das zeigt sich zuweilen in unerwarteter Form. Zum Beispiel wenn ein Kind nach einem Missgeschick nicht in die Anonymität abtaucht sondern zur Tat steht und Teil der Lösung wird. Respekt!
Somit alles gut in der Rohstoffförderung? Nun, der Lehrerinnen- und Lehrerverein Baselland (LVB) führt aktuell eine Urabstimmung durch, ob im Baselbiet ein Streik durchgeführt werden soll. Grund sind u.a. die Bestrebungen des Kantons, den Personalaufwand um 10% zu verringern. Stimmen 80% oder mehr aller aktiven Mitglieder des LVB dieser Massnahme zu, werden ab dem 30.8. an jedem Tag mit Landratssitzung (i.d.R. also jeden zweiten Donnerstag) die Lehrpersonen im Kanton dem Unterricht fern bleiben.
Einerseits verstehe ich das Anliegen des LVB – niemand schätzt es, wenn beim eigenen Einkommen gespart werden soll. Andererseits muss die Frage erlaubt sein, welches pädagogische Signal ein Streik gegenüber den Kindern aussendet. Ich für meinen Teil bin froh, haben die Kinder an der Schulschlussfeier trotz WM-Spiel Schweiz gegen Costa Rica nicht gestreikt, sondern ihr Bestes gegeben. Liebe Kinder, es war eine Freude, euch zu zuschauen und ich wünsche euch einen super Start in Sissach.
Wir arbeiten derweilen mit Herz und Verstand an der Lieferung für 2019.